Ausbildung 2024/25

Phytotherapie in der Tiermedizin



Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
liebe Heilpflanzeninteressierte,
 liebe Interessent/innen an der Ausbildung Veterinär-Phytotherapie,

 
 

 
endlich ist es soweit und unsere Planungen für die zweite Ausbildung Veterinär-Phytotherapie sind abgeschlossen. 
Die Nachfrage nach einer reinen Online-Ausbildung war sehr groß, daher mussten wir etwas umplanen und umorganisieren. Ich verstehe den Wunsch nach einem reinen online-Kurs, denn auch ich habe immer eine weite Anreise und die Kosten für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung sind auch nicht gering. 
 
Da ich aber beim letzten Ausbildungsgang gesehen habe, wie wichtig der Kontakt untereinander war, der persönliche Kontakt zu mir und der persönliche Austausch innerhalb der Gruppe, suchten wir nach einer Lösung, die es schafft, auch in einer rein virtuellen Welt dieser Nähe etwas gerecht zu werden. 
Deshalb freuen wir uns, dass wir die Möglichkeit haben die neue Internet-Plattform der Storl-Akademie für die Ausbildung zu nutzen. Die Plattform wurde von der Storl-Akademie mitentwickelt und angepasst, sie ist unabhängig und stellt einen geschützten Raum für die Teilnehmer und Referenten dar. 
Dieser Mitgliederbereich ist sehr ähnlich aufgebaut wie Facebook, dabei aber sehr einfach gehalten. Also auch wenn man nicht privat mit Facebook arbeitet kann man sehr schnell lernen mit dieser Plattform umzugehen. Zudem bekommen alle Teilnehmer Hilfe dabei. 
 
 

Wie funktioniert also der Ausbildungslehrgang 2024-2025? 

 

Innerhalb dieser Plattform haben wir einen geschützten Bereich in dem wir uns austauschen können. Hier werden wir alle Unterlagen, Filme, Daten und Skripte lagern, die nur von Mitgliedern/Teilnehmern eingesehen werden können. Es wird ein Forum geben, in dem Fragen gestellt und Informationen und Erfahrungen ausgetauscht werden können. 

Die Ausbildungs-Vorträge werden wir mit Zoom durchführen. Dazu kann – muss aber nicht – die Zoom-App auf dem PC/Laptop/Tablet oder Smartphone installiert sein. 

 

Von November 2024 bis November 2025 wird es insgesamt 15 Tage Kurs geben. Vier Wochenenden und sechs einzelne Tage. Jeder dieser Kurse/Vorträge wird auf der Plattform für ein Jahr von den Teilnehmern abrufbar sein, so dass auch bei Verhinderung an einem Termin der jeweilige Kurs vor dem darauffolgenden angesehen werden kann. 

Zusätzlich wird es 4 Termine (Abende) geben, an denen in einem Zoom-Treffen Fragen gestellt und Fallbeispiele der Schüler aufgearbeitet werden können. 

 

Am letzten Tag findet eine Abschlussprüfung statt. Diese dient auch der eigenen Reflektion des Wissenstandes und des Erreichens des Ausbildungszieles. Zudem fertigt jeder Teilnehmer zum Ende der Ausbildung eine Facharbeit an. 

 

 

Themen und Termine 

 

Ich behalte mir vor manche Themen zeitlich zu schieben, wenn es der Verlauf oder die Gruppe erfordern. Allerdings ist die Reihenfolge von mir bewusst so gewählt, da sich gezeigt hat, dass zu bestimmten Jahreszeiten bestimmte Themen gefragt sind (z.B. Frühling – Zecke) und ein chronologischer Aufbau der Themen zum Verständnis beiträgt. 

  

  • 15., 16. und 17. November 2024 -  Allgemeine und spezielle Veterinärphytotherapie, Wirkstoffkunde
  • 19. Dezember 2024 - Magen und Darm
  • 17. Januar 2025 - Endoparasiten
  • 26. Januar 2025 - Fragen und Fälle
  • 8. Februar 2025 - Immunsystem 
  • 16. März 2025 - Ektoparasiten, Blutparasiten
  • 19. und 20. April 2025 - Infektiologie, pflanzliche Antiinfektiva, Atemtrakt
  • 4. Mai 2025- Fragen und Fälle
  • 11.Mai 2025- Haut
  • 8. Juni 2025 - Internistik/ Endokrinologie/ Gynäkologie
  • 6. Juli 2025 - Fragen und Fälle
  • 27. und 28. September 2025 - Schmerz/ Bewegungsapparat/ Geriatrie/ Onkologie/ Verhalten
  • 12. Oktober 2025 - Fragen und Fälle
  • 15. und/oder 16. November 2025 - Abschlussfragen, Prüfung, Fallvorstellungen


 

Voraussichtliche Unterrichtszeiten: 

Erster Ausbildungstag (Einleitung) sowie die vier Abende für Fragen und Fälle: 
 18.30 bis ca. 21.00 Uhr. 

Alle anderen Unterrichtstage: 
 9.30 bis 18.00 Uhr inkl. 2x15 Min. Kaffeepause, 1x60 Min. Mittagspause. 

 

Da die Themen logisch aufeinander aufbauen, macht es Sinn sich bei Verhinderung den verpassten Kurs noch vor dem folgenden Termin anzusehen. 

Wir werden an den Kurstagen auch Zeit für Fragen haben. Trotzdem wird es extra Frage-Treffen (Fragen und Fälle) geben. Hier bitte immer nur die Fragen vorbereiten und stellen, die sich auf die vorhergegangenen Kurse beziehen. 

 

Eigene Fälle/ Patienten und private Fragen zum eigenen Tier 

 

Ich biete meinen Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Fälle und Patienten innerhalb der Gruppe zu besprechen. Dies kann immer an einem der Zusatztermine (Fragen und Fälle) geschehen. 

Dabei werden wir die Fälle allerdings nach den bisherigen Themen der vorangegangenen Kurse besprechen. 

Ich weiß, dass viele von meinen Schülern eigene Themen und Patienten und Probleme mitbringen, daher biete ich diese Möglichkeit. 

Es ist allerdings nicht möglich innerhalb der Ausbildung zu einem Zeitpunkt, an dem das Thema noch nicht dran war, ganze Therapiepläne zu erstellen und zu besprechen. 

Jeder Fall, der innerhalb der Gruppe - als Lehr-Fall - besprochen wird, wird zeitlich so organisiert, dass es mit dem Lehrplan zusammen einen Sinn ergibt. 

 

Weitere persönliche und medizinische Beratungen kann ich nicht innerhalb der Ausbildung leisten, hier müssen meine Schüler privat meine Leistung als phytoterapeutische Beraterin buchen. 

 

Lehrziel der Ausbildung/ erwünschte Vorkenntnisse 

 

Meine Schüler lernen bei mir ganz explizit die Veterinär-Phytotherapie. 

Hierbei lege ich großen Wert darauf, dass meine Schüler nach der Ausbildung in der Lage sein werden medizinisch zu denken und Phytotherapie-Pläne zu erstellen. Entweder für die eigenen Tiere oder auch für andere. 

 

Allgemeine Phytotherapie, Botanik, Heilpflanzenkunde etc. sollten schon bekannt sein, oder zumindest sollten sich meine Schüler zusätzlich zur Ausbildung mit diesem gesamten Themenkomplex auseinandersetzen. Ebenso ist ein Basis-Wissen in Anatomie und Physiologie hilfreich. 

Bei dem großen Umfang der Ausbildung und ihrer starken Spezialisierung, ist es mir zeitlich nicht möglich an der grundlegenden Basis zu beginnen. 

Wir werden sehr tief abtauchen in die Wirkmechanismen der Heilpflanzenwirkstoffe, in die Physiologie, Pharmakologie und Therapie. Daher ist es nötig, dass meine Schüler eine gewisse Basis an Wissen oder Interesse mitbringen. 

 

Im vorhergehenden Ausbildungsblock hatte ich eine bunte Mischung an Teilnehmern. Vom Tierarzt, über den Heilpraktiker bis zum Laien. Das ging sehr gut, denn jeder nahm für sich das mit, was für ihn wichtig war. Da die meisten meiner Schüler nun auch beratend tätig sind (Arzt, Heilpraktiker, Ernährungsberater, Verhaltenstherapeuten, Mitarbeiter im Tierschutz), haben diese am Ende eine Prüfung abgelegt und von mir ein Zertifikat erhalten. Leider ist dieses - ähnlich wie andere Berufsbeschreibungen in Deutschland - nicht geschützt. Hier liegt es an jedem einzelnen, zu sehen wie er mit dem erworbenen Wissen umgeht. (Ähnliches gilt auch für andere beratende Berufe). 

Mir ist es wichtig, dass meine Schüler eine sehr gute Basis und ein umfangreiches Wissen erhalten. Dabei immer mit Blick auf Möglichkeiten UND Grenzen der Phytotherapie. Immer mit Achtung des medizinischen Wissens und einem guten Umgang mit Diagnostik. Ursachensuche und sinngemäßer Umgang mit Therapeutika (natürlichen oder synthetischen) sind die Grundpfeiler. 

 

Eine reine Symptombehandlung ist auch in der Phytotherapie nicht erwünscht. 

Daher schule ich den Blick meiner Schüler und lasse sie teilhaben an meinen langjährigen praktischen Erfahrungen damit sie offenbleiben, nicht dogmatisch werden und immer wissenschaftlich fundiert arbeiten.

 

Kosten und Organisation 

 

Anmelde- und Bearbeitungsgebühr:  350,- € 

Ausbildung inkl. Plattform-Nutzung und 1 Jahr Zugang:  2.150,- Euro 

 

Jeweils am Tag vor dem Zoom Treffen erhalten die Teilnehmer einen Zugangslink. 

Der Kurs kann ein Jahr nach der Ausstrahlung von den Teilnehmern noch eingesehen werden. 

Die Power Point Präsentationen werden jeweils nach dem Online Vortrag hochgeladen und können auch ein Jahr lang eingesehen werden. 

Zu bestimmten Themen gibt es extra Skripte, Daten und Tabellen, auch diese werden nach dem Kurs im Mitgliederbereich abrufbar sein. 

 

Bei Interesse an der Ausbildung melden Sie sich bitte per Mail bei uns. Sie erhalten dann einen Ausbildungsvertrag sowie weitere Informationen zu Bezahlung, Stornierung etc. Nach Rücksendung des unterschriebenen Ausbildungsvertrages und vollständiger Bezahlung erhalten Sie rechtzeitig vor Beginn der Ausbildung ihre Zugangsdaten. 

 

E-Mail zur Ausbildung: [email protected] 

 

Ausbildungsleitung: Dr. med. vet. Alexandra Nadig, 

Organisation: Michel Nadig 

 

Wir freuen uns auf euch! 

 

Dr. Alexandra und Michel Nadig 

Aktuelles und Interessantes

I

Pflanzlicher Schutz gegen Zecken?


Was wirkt wirklich gegen Zecken?

Da ich Tag für Tag mit diesem Thema intensiv konfrontiert werde, möchte ich heute einmal meinen Eindruck und meine Meinung, Anregungen und Ideen veröffentlichen.
Um Ihnen einen langen Text zu ersparen, der Ihnen vielleicht gar nicht weiter hilft, möchte ich – trotz der eingängigen und wahrscheinlich sehr anziehenden Überschrift – zunächst einige Fakten klären. So werden Sie schnell herausfinden, ob sich die weitere Lesezeit für Sie lohnt. Der weitere Text wird lang, überlegen Sie, ob Sie ihn wirklich lesen möchten 😉
Beantworten Sie sich zunächst folgende Fragen ganz ehrlich:

1.) Ich möchte, dass mein Hund absolut zeckenfrei durch den Sommer kommt. Er soll nie auch nur eine einzige Zecke haben.
 2.) Ich möchte, dass ein entsprechender Zeckenschutz zu 100% wirkt
 3.) Ich möchte, dass ein Zeckenschutz in der Anwendung absolut unkompliziert ist. Ich bevorzuge eine sehr einfache Verabreichung wie ein Spot On oder eine Tablette.
 4.) Ich möchte mich nicht allzu oft darum kümmern und bevorzuge Methoden, die in großen Abständen angewendet werden können.
 5.) Ich mag nicht, wenn der Zeckenschutz einen starken Eigengeruch hat
 6.) Es ist mir egal, welche Wirkstoffe zum Schutz gegen Zecken angewendet werden

Sollten Sie eine der Fragen mit JA beantwortet haben, dann können Sie jetzt aufhören weiter zu lesen, es wäre reine Zeitverschwendung 😊
Sollten Sie hingegen das Bedürfnis haben, Ihren Hund zwar vor Zecken zu schützen, dabei aber auch seine Gesundheit und die der Natur und ihrer Bewohner und die Gesundheit Ihrer Kinder und Enkelkinder im Auge haben, dann lesen Sie weiter.

Ich werde Ihnen hier nur relativ kurz berichten, warum ich Pestizide in der Anwendung am Hund vermeide. Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, kann entweder selber Literatur-Recherche betreiben (z.B. mal Permethrin und Parkinson googlen, oder Bravecto© und Epilepsie) oder eines meiner Seminare besuchen. Einige sehr gute Hersteller von pflanzlichen Zeckenschutzmitteln haben bereits sehr gute Texte und Informationen zum Thema Parasitenschutz herausgegeben. Hervorzuheben sei hier die Firma PerNaturam, die mit großartigem Einsatz immer weiter Aufklärung betreibt. Auch andere kritische Kollegen, genannt seien hier zum Beispiel Frau Dr. Ziegler und der Tierarztkollege Schrader setzten sich unermüdlich für einen vernünftigen Umgang mit solchen Mitteln ein. Das Ziel dieser Menschen - und auch meines - ist es, übertriebene Ängste und manipulierte Panikmache zu bekämpfen. Aufzuklären und darauf hinzuweisen, dass Sie als Tierbesitzer anfangen sollten, selber zu denken.

Zecken sind nervig. Eklig. Doof. Ja und auch gefährlich können Sie sein. Wenn sie eine üble Krankheit übertragen. Dem widerspreche ich in keiner Weise. Auch ändert sich das Klima und nach und nach erscheinen bei uns Parasiten mit denen wir uns bisher nicht auseinandergesetzt haben.

 Eine klassisch menschliche Reaktion auf ein solches Übel, wie eben eine Zecke, ist der Kampf dagegen. Im Kampf scheint zunächst völlig egal womit und wie gekämpft wird und welche Auswirkungen ein solcher Kampf am Ende haben wird. Kampf erzeugt oft Gegen-Kampf, im Falle von Parasiten und anderen Erregern nennt die Fachwelt das dann Resistenz. Im Bereich der Antibiotika-Resistenzen ist das schon eine ganze Weile bekannt und selbst die Fachwelt wird allmählich nervös. Das auch Parasiten Resistenzen entwickeln können, haben Sie als Hundebesitzer im Bereich Flohbekämpfung oder Giardien-Therapie bereits erfahren dürfen oder zumindest davon gehört.
Erscheinen solche Resistenzen, dann erzeugt das wieder eine urmenschliche Reaktion – eben mit noch stärkeren Waffen zu kämpfen. Im Falle der Zeckenprophylaxe bedeutet das, dass uns die Industrie bald jährlich noch neuere, noch bessere, noch giftigere (selbstverständlich nur für den Parasiten giftig 😉) und noch besser kombinierte Mittelchen auf den Markt bringt. Mit nur einer Tablette im Monat absolute Parasitenfreiheit. Ist das nicht wunderbar? Und das ganz ohne Nebenwirkungen! Und das ganz ohne Nebenwirkungen?
Bevor ich mich hier jetzt darin verliere, Ihnen zu erklären wie welches dieser Pestizide auf ihren Hund, auf Sie, auf Ihre Kinder und Enkelkinder, auf unsere Bienen und alle anderen Insekten, auf die Fische im Wasser, auf die Würmer im Boden…auf das ganze Ökosystem wirken, möchte ich mich jetzt zunächst auf das beschränken, was Sie als Hundebesitzer tatsächlich interessiert. Welche Alternativen zur Chemisch-Synthetischen Keule (Pestizid) gibt es tatsächlich.

Immer wieder beobachte ich, wie im Internet in Foren oder auf anderen Plattformen zwar nach alternativen Zeckenschutzmitteln gefragt wird, wie aber sofort mit Wut und extremen Reaktionen auch genau gegen diese gewettert wird.
Es ist durchaus so, dass es Hundebesitzer gibt, die mit den verschiedenen Alternativen richtig gute Erfahrungen machen. Natürlich gibt es auch die, die noch nicht das passende und wirksame Mittelchen für den eigenen Hund gefunden haben. Es gibt Zecken-Magnet-Hunde und die, die wenig anfällig erscheinen. Das ist im Übrigen auch so ein Phänomen, welches sich eigentlich anzuschauen lohnen würde. Warum hat einer viele Zecken und ein anderer wenig? Forscht da einer dran? Wäre das nicht der richtige Ansatz? Viel Nachhaltiger als immer stärkere Kampfmittel zu entwickeln? Was ist, wenn es tatsächlich mit dem Immunsystem, der Verteilung der Th1 und TH2 Zellen, zu tun hat? (Th1 und TH2 spielen bei der Erkrankung oder eben Nicht-Erkrankung durch Infektionen mit Erregern eine gewaltige Rolle) wie bereits in der Fachwelt vermutet wird. Wäre das nicht ein Ansatz? Nein, menschlich ist der Kampf. Und wenn dieser dann noch gewaltigen Umsatz bringt, dann erst recht. Denn nichts anderes ist das. Ein gewaltiger und umsatzträchtiger Markt, der sich von den Ängsten der Hundebesitzer nährt.

Nun spüre ich förmlich schon die Reaktionen. Denn jeder weiß von einem zu berichten der einen kennt, dessen Hund an einer von Zecken übertragenen Krankheit gestorben ist. Dazu möchte ich folgendes loswerden. Fahren Sie Auto mit Ihrem Hund? Was füttern Sie? Wie lassen Sie Ihren Hund impfen? Es gibt durchaus Fälle von Krankheiten die von Zecken übertragen werden, allerdings gibt es weitaus mehr Todesfälle durch ganz andere, alltägliche Dinge, denen wir unseren Hund Tag für Tag aussetzen. Umweltgifte, Abgase, Medikamente, Futter……. Ich möchte damit zeigen, es gibt durchaus Gefahren – auf beiden Seiten. Das was in Bezug auf Zecken und auch andere Parasiten geschieht ist allerdings nichts weiter, als eine gewaltige Verschiebung der Realität zugunsten einer mächtigen Industrie.

Ja, aber was soll man als Hundebesitzer denn tun? Man möchte seinen Schatz doch nur vor dem Schlimmsten bewahren. Und Zecken sind dazu ja so eklig. Und was ist, wenn eine solche vor Krankheiten nur so strotzende Zecke Zuhause vom Hund abfällt? Man muss doch an die Kinder denken und diese schützen.

Als ich ein Kind war, hatte ich zum Glück Eltern, die mich viel und immer draußen in der Natur haben spielen lassen. Zecken hatte ich wenige und wenn, wurden sie entfernt. Als junges Mädchen hatte ich nach einem Zeckenbiss einen roten, runden Fleck. Die „Diagnose“ Borreliose stand schnell fest und mein Körper wurde über Wochen mit einem starken Antibiotikum behandelt. Die Borrelien sind noch da (das ist beim behandelten Hund im Übrigen auch so). Allerdings leben wir friedlich in einer Gemeinschaft zusammen. Sie zeigen mir an, wenn ich meinen Körper zu sehr vernachlässige und sorgen so dafür, dass ich wieder ein klein wenig nach mir schaue.

Nun aber zur alles entscheidenden Frage. Der, wegen dem Sie diesen Text überhaupt bis hier hin gelesen haben.

Was schützt nun unsere Hunde tatsächlich vor Zecken?
Es gibt unzählige Möglichkeiten Ihren Hund vor diesen lästigen Blutsaugern zu schützen. So viele gute und wirksame und dabei völlig ungiftige Möglichkeiten. Hin und wieder kosten sie mehr Zeit, Aufwand und Ihre Mitarbeit. Ab und zu duften sie recht kräftig. Das eine oder andere Mittel schlägt bei Ihrem Hund so gar nicht an. In manchen Sommern, in manchen Regionen hat Ihr Hund mehr Zecken als sonst. Sie haben einen Langhaarzottel der sich mit Vorliebe im tiefsten Dickicht rumtreibt.

Glauben Sie mir, es gibt für fast jeden Hund eine Möglichkeit. Ich kann Ihnen hier nur die Mittel aufzählen, die ich selber kenne und das sind bei weitem nicht alle. Es wird Zeit, dass wir Hundehalter unsere Erfahrungen sammeln. Wer hat mit welchem Mittel oder Präparat gute Erfahrungen gemacht? Gerne dürfen Sie mir das weitergeben und ich sammle die Daten und werte sie aus, um dann diese Erfahrungen wieder anderen Hundebesitzern zugänglich zu machen.
Präparate und Mittel, die ich selber bei meinen Lieblingen und bei meinen Patienten anwende, werde ich im Folgenden auflisten:

Amigard© Spot On: eine kleine Schweizer Firma stellt Produkte her auf Basis der Wirkstoffe aus dem Neembaum und der Kokosnuss. Beides sind anerkannte und geprüfte Insektizide. Azadirachtin aus dem Neembaum und die Decansäuren der Kokosnuss sind keine Hirngespinste, sondern klar definierte Wirkstoffgruppen die bewiesen in ihrer Wirksamkeit sind. Die Schwierigkeit dieser wunderbaren Firmen, die sich zur Aufgabe gemacht haben solche Wirkstoffe im tiermedizinischen Bereich einzusetzen, sind die Verabreichungsform und die Verteilung auf dem Körper, so dass auch überall Wirkstoff ist, wenn eine Zecke anbeißt. Hinzu kommt, dass viele der natürlichen Repellentien (Abstoßmittel) und Insektizide (Insekten-Töter) sich sehr gut in der Umwelt abbauen lassen. Was ja im Gegensatz zu so manch einer synthetischen Keule eine wunderbare Eigenschaft ist. Der Wirkstoff von Bravecto© und Co verbleibt für immer in Ihrem Schatz. Decansäuren, Azadirachtin, ätherische Öle und andere pflanzliche Stoffe, werden abgebaut und belasten so weder Ihren Hund noch seine und unsere Umwelt dauerhaft. Meine Erfahrung mit den Spot Ons von Amigard© ist, dass ich sie öfter und höher dosieren muss. Zudem sollte man je einen Tropfen des Spots überall auf dem Körper verteilen. Unter den Ohren, unter den Achseln, in den Kniekehlen, in den Leisten. Einfach am gesamten Körper. Amigard© wirkt meistens so, dass der damit behandelte Hund hinterher deutlich weniger Zecken hat. Ganz selten habe ich erlebt, dass Hunde nach der Anwendung erst recht Zecken bekamen. Wahrscheinlich entsteht hier in der Kombination mit den enthaltenen ätherischen Ölen und dem Körpergeruch des Hundes ein besonders anziehender Cocktail. Ansonsten lohnt sich der Versuch dieser Amigard© Spot Ons auf jeden Fall.

Fly Block© Spray oder Schaum: Ein ganz besonders gutes Mittel, welches eine Kombination aus verschiedenen ätherischen Ölen, Vitamin B und anderen insektizid wirksamen Stoffen enthält. Toll ist, dass Fly Block nicht vor jedem Spaziergang angewendet werden muss. Es reicht aus, es alle drei bis sieben Tage auf dem Hundefell aufzubringen. Auch hier ist wichtig, dass alle Stellen des Hundes damit bestrichen oder besprüht werden. Fly Block© wirkt im Übrigen auch abwehrend gegen die Sandmücken, die vor allem in südlichen Ländern unangenehme Krankheiten übertragen können.
Häufig kombiniere ich Amigard© Spot On mit Fly Block, damit haben wir in der Praxis beste Erfahrungen gemacht.

Aniforte© Zeckenschild: Kapseln die täglich ins Futter gegeben werden. Sie enthalten eine intensive Kombination aus B-Vitaminen. Der Hund riecht dann für Zecken und Mücken deutlich weniger attraktiv. Ich dosiere Aniforte© Zeckenschild bei meinen Hunden im Frühling in doppelter Dosis und habe damit beste Erfahrungen gemacht. Ich vermute, Sie können diese Wirkung auch über einfache Bierhefetabletten erzielen. Bisher habe ich das nicht versucht, aber es liegt nahe, dass es hauptsächlich um den Duft des Vitamin B geht.
Langhaarige Hunde, die wahrliche Zeckenmagnete sind, können auch alle drei Produkte bekommen. Alle zwei Wochen Amigard© Spot On, alle drei bis sieben Tage Fly Block© (wobei das auch täglich angewendet werden darf) und zusätzlich Aniforte© Zeckenschild innerlich.

Aniforte© Zeckenspray: auf dieses Spray bin ich vor kurzem gestoßen und habe es in den letzten Wochen an meinen Hunden intensiv getestet. Ich bin begeistert. Zwar muss es unmittelbar vor dem Spaziergang aufgetragen werden und der Hund verströmt über Stunden einen Duft wie ein frisch abgelutschtes Zitronenbonon, aber das Zeug wirkt meisterhaft! Es erinnert mich an meine Jungend im Pferdestall, auch unsere Pferde haben wir mit so einer milchigen Lösung eingesprüht, die stark zitronig roch. Ich habe in den letzten Tagen immer wieder den Versuch gemacht. Einen Tag mit dem Spray raus in die Natur und einen Tag ohne. Es ist erstaunlich. Wenn meine Zitronenbonbons durch Wald und Wiese streifen, haftet nicht eine einzige Zecke an ihnen. Das lohnt einen Versuch bei Ihrem Hund.

Das sind meine persönlichen Big Vier 😊 Aber es gibt auf dem Markt noch so viel mehr.

Einige kennen auch das Kokosöl, welches ich selber mit ätherischen Ölen und Vitamin B versetze. Kokosöl muss, um zu wirken, stark nach Kokos duften. Kokosöl, welches in der Küche angewendet wird und deshalb seiner Duftstoffe beraubt wurde (desoridiert) hat keinen Wert gegen Zecken. Gibt man dem Öl noch Geraniol, Citronella und Nelke hinzu, dann hat man ein ausgezeichnetes Repellent, welches allerdings nur wenige Stunden wirkt und vor jedem Spaziergang aufgebracht werden muss. Für Langhaarhunde oft ein bisschen problematisch.

Die vielen anderen Firmen und Produkte, die sich ihren Namen gemacht haben – Formel-Z, CD Vet, PerNaturam und wie sie alle heißen – ich kenne bei weitem nicht alle, darum nochmal der Aufruf: geben Sie mir Bescheid, wenn Sie ein Produkt überzeugt hat – sind alle wert, am eigenen Hund getestet zu werden.
Bevor Sie Ihrem Hund ein Gift auftragen oder gar innerlich verabreichen, welches sein Nervensystem und Immunsystem stört bis zerstört und dazu noch einen großen Anteil am allgemeinen Insektensterben hat, nebenbei ins Trickwasser gerät und eines Tages Ihren Kindern schadet – versuchen Sie doch bitte eines der vielfältigen natürlichen oder auch alternativen Mittel.
Nicht wenige Hundebesitzer schwören auf die Gabe von Ledum C200. Bernsteinketten, Tick Clip und EM Ketten können, je nach Fellbeschaffenheit, Wunder wirken. Alles, was nicht schadet, ist es Wert, dass Sie es versuchen. Mittel die das Immunsystem Ihres Hundes positiv beeinflussen, wie Zistrose, Knoblauch oder Moringa, scheinen sich auch positiv auf die Abwehr gegen Zecken auszuwirken.

Die beste Möglichkeit ist das Absuchen Ihres Hundes. Umso schneller Sie eine Zecke achtsam entfernen umso mehr Sicherheit für Ihren Hund.

Ich möchte Ihnen hier noch zwei meiner besonderen Phyto-Tipps an die Hand geben. (wenn schon-denn schon, das Lesen muss sich ja gelohnt haben  ) Artemisia annua innerlich verabreicht ist nicht nur ein Heilmittel gegen so mancherlei Blutparasit, es kann auch prophylaktisch angewendet werden. Bei Auslandsreisen und auch bei uns. Sollte Ihr Hund weiterhin alle Zecken magisch anziehen, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt oder Tierheilpraktiker zunächst überdenken, woran das liegen könnte. Sein Immunsystem stärken und dann innerlich Artemisia annua verabreichen. Auch hilft die innerliche Gabe von Kardenwurzel. Sie kräftigt das Immunsystem und unterstützt es in der Abwehr gegen evtl. eintretende Blutparasiten.

Wenn Sie bis hier hin gelesen haben, dann vermute ich, ist es Ihnen ein wirkliches Anliegen Ihren Hund so giftfrei wie möglich vor lästigen und schädlichen Parasiten zu schützen. Das ist wunderbar. Lassen Sie sich nicht entmutigen, weder von Tierärzten die Marionetten einer Industrie geworden sind, noch von anderen Hundebesitzern. Machen Sie sich einmal einen einzigen klaren Gedanken über die tatsächlichen Gefahren auf dieser Welt. Vielleicht sehen Sie dann in der Zecke nicht mehr den Teufel persönlich. Denn auch das hilft. Die innere Einstellung. Angst erzeugt Stress, Stress erzeugt ein ungutes Klima. Zecken mögen das 😊

Und für alle die, deren „Hinterstuben-Panik-Hamster „ jetzt noch immer gewaltig im Rädchen rumrennt und „aber  aber“ schreit, habe ich noch eine kleine Anekdote. Bis vor einem Jahr gab es noch ein wunderbares pflanzliches Zeckenmittel in Form eines Spot Ons. Seine Wirkstoffe waren die der Chrysantheme. Die Hersteller hatten es tatsächlich geschafft, dass alleine der SpotOn sehr gut gegen Zecken wirkte. In diesem Jahr wurde das Mittel vom Markt genommen. Zum einen wegen der geringen Nachfrage, der Hauptgrund war aber der, dass einige Katzen nach Applikation Juckreiz an der Applikationsstelle zeigten. Juckreiz! Jedes Medikament, jeder Spot kann zu einer lokalen Reizung führen. Die ist nicht weiter tragisch, denn sie vergeht und schadet dem Tier nicht innerlich und langfristig. Dennoch wurde dieses sehr gut wirksame pflanzliche Zeckenmittel vom Markt genommen. Die Firma hatte Bedenken wegen der Beschwerden. Nun ist diese Firma eine deutliche kleinere als die die den Wirkstoff der Bravecto© Tablette vermarktet.
Das Internet ist voll von Videos und Berichten, die Menschen gehen europaweit auf die Straße und demonstrieren, eine Fernsehsendung berichtete davon. Aber wir sollen das alles nicht glauben. Die Firma scheute keinen Aufwand um uns Tierärzte alle brieflich zu beruhigen und zu besänftigen. Natürlich sollen wir das nicht glauben und es erstaunt mich wie hier Fakten weg-ignoriert werden. Selbst wenn nur ein Bruchteil der veröffentlichten Fälle von Epilepsien nach der Tablette wahr sein sollten, dann frage ich mich nach der Relation, wenn ich an das pflanzliche Mittel und den von ihm provozierten Juckreiz denke! In meiner Praxis sind alleine fünf Fälle mit neurologischen Ausfällen nach der Behandlung mit diesem Wirkstoff zur ausleitenden Therapie vorgestellt worden. Die Besitzer hoffen, Ihren Lieblingen da wieder raus helfen zu können. Wenn mich ein Hundebesitzer nach der „Wundertablette“ fragt, frage ich Ihn, ob er diese denn selber nehmen würde oder seinem Kind geben würde. Auch frage ich mich, warum nicht Menschen in Ländern in denen Parasiten zu tödlichen Krankheiten führen, diesen Wirkstoff bekommen? Außerdem ist bekannt, dass der Wirkstoff ALLE Parasiten abtötet, auch Würmer. Fragen Sie doch mal Ihren Tierarzt, warum er Ihnen die Zeckentablette UND eine Wurmtablette verkauft!
Der Vertreter der mir diese „Wundertablette“ damals verkaufen wollte flog nach folgendem Satz aus meiner Praxis: „und Frau Dr. Nadig, Sie wissen ja wie skeptisch die Hundebesitzer heute sind. Denen sagen Sie einfach, dass der Wirkstoff in der Landwirtschaft auch zugelassen ist.“ Tja…damit hatte er dann nebst aller Wirkstoffbedenken mein völliges Misstrauen gewonnen 😊

Mir ist durchaus bewusst, welche Reaktionen mein Text nun auslösen wird und dennoch habe ich beschlossen, ihn zu verfassen und zu veröffentlichen. Leider, dass muss ich an dieser Stelle gleich schreiben, hat meine Praxis momentan keinerlei Kapazitäten mehr für Neukunden. Wann wir wieder welche aufnehmen könne, dass sehen Sie auf meiner Homepage. Auch ist es mir zeitlich nicht möglich auf Mail oder sonstige Anfragen zu reagieren. Ich brauche diese Zeit für meine Patienten 😊

Die von mir genannten Mittel können Sie alle selber im Internet beziehen. Sie sehen, es geht mir nicht um Vermarktung. Es geht mir um Aufklärung. Wer es gerne möchte darf allerdings in der Praxis anrufen und gegen Vorkasse eines der Präparate bestellen. Und sehen Sie sich auch bei anderen Firmen um. Testen Sie und lassen Sie es mich gerne wissen. Ich lerne gerne dazu.

Wer sich weiter für dieser Art Themen interessiert, kann gerne eines meiner Seminare besuchen, oder die der Kollegen die ähnlich denken wie ich 😊Es ist gut, wenn Sie kritisch bleiben :-)
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund einen traumhaft schönen Sommer und möglichst wenig Ärger mit Lästlingen wie Zecke, Mücke, Bremse, Floh, Trump, Kim und Co 😉
Herzlich Ihre
Dr. Alexandra Alex Nadig
P.s. im Übrigen weiß keine der Firmen, deren Präparate ich hier nenne, von diesem Text. Es geht mir auch nicht um Vermarktung, sondern um das Anstoßen eines Umdenkens.






Alternative Zeckenabwehr Teil 2

Liebe Hundebesitzer,
zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die meinem Aufruf gefolgt sind und mir ihre Erfahrungen zugesendet haben. Vielen, Vielen Dank.

Zwar wollte ich einiges zunächst ignorieren, muss aber jetzt in „Teil Zwei“ einiges doch wichtig gewordene an erster Stelle voran schieben:
1.) Achtung! Dies wird mit ziemlicher Sicherheit wieder ein sehr langer Text. Niemand muss sich verpflichtet fühlen ihn zu lesen. Alle Texte hier auf dieser Plattform dürfen – müssen aber nicht gelesen werden 😊

2.) Ich habe mir heute einige Stunden Zeit genommen um aus den vielen Antworten, mir wertvoll erscheinende Informationen, zusammenzufassen. Zudem habe ich weitere Recherche betrieben.

3.) Die hier aufgeführten Ideen, Anregungen und Erfahrungswerte dienen einzig dazu, interessierten Hundebesitzern eine Zusammenstellung zu übergeben.

4.) Ich verdiene kein Geld damit. Meine Güte, ich wäre endlos froh, wenn ich das leidige Thema Zecken aus meiner Praxis verbannen könnte und jeder Tierbesitzer sich selber helfen könnte.

5.) Aus verschiedenen Gründen verabscheue ich einige Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen, diese zu vermarkten wäre für mich deutlich lukrativer, als einen Feiertags-Nachmittag hiermit zu verbringen 😊.
Dies ist eine tiefe innere Überzeugung. Ich bin überzeugt das dieserart Kampf den wir heute gegen Parasiten kämpfen ähnlich enden wird, wie wir es im Bereich der Antibiotika-Resistenzen heute sehen. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass sehr viele der auf dem Markt befindlichen Wirkstoffe hochbedenklich für unsere Umwelt, Insekten, Böden und somit unsere Nachkommen sind.

6.) Jeder, der diese Wirkstoffe – die selbstverständlich unglaublich gut wirken! – verwenden möchte, soll sich doch bitte durch meine Ausführungen und derer andersdenkender Hundebesitzer nicht genötigt/belästigt oder sonst wie angegriffen fühlen.

7.) Selbst ich, die ich sehr kritisch und achtsam im Umgang mit einigen Pharmaka umgehe, muss hin und wieder solche verwenden. Nämlich dann, wenn sie indiziert sind. Eine generalisierte Demodikose oder Sarkoptes behandle ich selbstverständlich mit den mir zur Verfügung stehenden Pharmaka. Ich wäge generell Nutzen und Risiko ab. Für mich als Medizinerin, als Hundebesitzerin und als Naturliebhaberin stehen einige der heute gängigen Antiparasitika nicht im Verhältnis zu den durch sie zu erwartenden Schäden (ich meine damit nicht den einzelnen Hund).

8.) Ziel meines hier öffentlichen Auftrittes ist es, gemeinsam mit ähnlich fühlenden Tierbesitzern, Wege zu suchen und vielleicht zu finden, mit denen wir unsere Schützlinge vor lästigen Zecken schützen können. Ich bin überzeugt, dass es dazu kaum nötig ist beim Tierarzt einzukaufen. Ganz vieles können Sie lieber Tierbesitzer selber machen. Und das wäre mir persönlich, ehrlich gesagt am aller liebsten 😊

Ich werde nun auflisten und aber auch versuchen einige Fakten, für die die es interessiert, mit zu notieren oder zu verlinken.
Dank der vielen Zuschriften sind einige doch sehr interessante Dinge aufgekommen. Ich werde versuchen ein wenig eine Rankingliste zu erstellen. Diese ist sicher nicht vollständig und zeigt nur einen kleinen Teil auf.
Offensichtlich wirken vor allem die sehr gängigen pflanzlichen Wirkstoffe sehr individuell. Fellbeschaffenheit, Eigengeruch, Gesundheit und Ernährung spielen eine sehr große Rolle. Jeder Hundebesitzer muss wissen, dass nicht alle Wirkstoffe bei seinem Hund funktionieren.

Am allermeisten wurde die simpelste Methode genannt. Das freut mich total. Denn – völlig unabhängig vom Tierarzt 😉. Vitamin B. Vitamin B Komplexe in diversen Ausführungen.
Einige Präparate wurden genannt, sowie aber auch die ganz preisgünstige und einfache Variante Bierhefe.

Aniforte Zeckenschild https://www.aniforte.de/

Formel Z https://www.formel-z.info/

Zeckensnack (enthält auch Schwarzkümmel und Cistus)
https://www.wir-sind-tierliebhaber.de/produkt/zecken-snack/

Bierhefe (einfach im Reformhaus)
Offensichtlich muss man früh genug anfangen, täglich füttern und evtl. höher dosieren als angegeben.

Gleich danach kommt das äußere Auftragen von Kokosfett. Wichtig, das Öl darf nicht desoridiert sein, bedeutet es muss noch kräftig nach Kokos duften 😊 Hier nur ein winziger Hinweis, obwohl es mittlerweile bekannt ist, dass die Decansäure aus der Kokosnuss repellent wirkt.
https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do…

Blöd ist, man muss es täglich auftragen und nicht alle Fellarten eignen sich.
Hier wurden einige Präparate genannt, die Kokosfett enthalten.
Aniforte, Dr. Georg, Zwergnase, Tierlieb, Anibio und einige andere.

Dann kam der Hinweis auf die Fütterung von Cistus incanus. Ich kann als Phytotherapeutin zwar nicht exakt erklären warum es funktioniert, aber zum einen wird es sehr oft als wirksam genannt, zum anderen ist es ein starker Immunmodulator. Wenn das Immunsystem aktiviert wird, kann das eine Wirkung erklären. Viele Präparate enthalten Cistus, es kann aber auch als Kapsel auf dem Markt der Nahrungsergänzer gekauft werden.

Auch sehr oft genannt wurde Schwarzkümmelöl. Hier ist es wichtig, dass ein sehr hochwertiges Öl verwendet wird und nicht zu hoch und zu lange verabreicht wird. Einige Tropfen am Tag für die Frühlingsmonate reichen.
https://www.jean-puetz-produkte.de/…/wirksames-mittel-gegen…

Gerne genannt wurde auch Apfelessig – verdünnt den Hund damit abreiben, einsprühen etc.

Präparate mit Margosa Extrakt wurden auch viele genannt. Das ist der Extrakt aus dem Neembaum.

Im Rahmen der EU-Biozidverordnung werden zwei Arten von Margosaextrakt unterschieden.
1) Ein CO2 Gesamtextrakt aus Neemöl
2) Ein selektiver Limonoid Extrakt aus den Samen (hier enthalten Azadirachtin, Nimbin, Salanin)
Es kann sein, dass die Wirksamkeit eines Präparates daran liegt, welcher Extrakt verwendet wurde.

Als wichtigstes Mittel wurde das tägliche Absammeln genannt. Kostet nichts, wirkt und ist so einfach 😊

Nun nenne ich noch Präparate die sehr oft genannt wurden. Viele von denen wirken aufgrund ihrer Wirkstoffe aus den Bereichen:
Neem (Azadirachtin),
Kokos (Decansäuren),
Schwarzkümmel,
Vitamin B Komplexe,
Ätherische Öle (allen voran Geraniol, Citronella, Lavendel, Eukalyptus, Teebaum).

Wenn man sich die Produkte ansieht, dann haben sie fast alle eine kleine oder größere Auswahl dieser Wirkstoffe. Es gibt sie in Form von Spot Ons oder als Spray. Solche Wirkstoffe wirken, erwiesen, gegen Insekten. Abwehrend (repellent) oder/ und abtötend. Je nach Applikationsform. Sie haben allerdings, im Gegensatz zu synthetischen Antiparasitika, eine sehr kurze Halbwertszeit. Blöd für Sie, als Hundebesitzer, denn Sie müssen es bei Bedarf täglich auftragen. Gut für Ihren Hund und für unsere Umwelt, denn diese Stoffe werden ganz natürlich abgebaut. Sie lagern nicht Monate oder Jahre im Tier oder durch seine Exkremente in der Natur.
Sie töten somit nicht dort, wo sie es nicht sollen.

Genannt und kritisch beäugt wurde auch der Wirkstoff aus der Crysantheme (Pyrethrum). Der ist tatsächlich, so wie sein synthetischer Nachbau, ein sehr starkes Insektizid. Wird aber auch – so er denn natürlichen Ursprungs ist – schnell abgebaut. Pyrethroide sind zum Beispiel synthetische Insektizide, die an die Hauptwirkstoffe des natürlichen Insektizids Pyrethrum angelehnt sind. Dazu gehört zum Beispiel auch Permethrin.
Im Übrigen, für alle die sich interessieren sehr interessant: https://pan-germany.org/tierarzneimittel-uebersicht/

So, genug – jetzt für alle die es einfach wollen 😊 – Die Liste (zusätzlich zu den oben genannten Mittelchen)

CDVet Zeck Ex Spot on und Abwehrkonzentrat (Ätherische Öle)
Lila Loves it – Anti-Tique Spray (Kokos, Ätherische Öle)
AniForte Zeckenspray / Spot on (Schwarzkümmel und 5 repellent wirkende ätherische Öle)
Amigard Spot On (Ätherische Öle, Margosa, Decansäure)
Anibio Melaflon (ätherische Öle)
Ardap Spot On (Pyrethrum)
Feeprotect (Kokos, Geraniol, Margosa)
Ballistol Stichfrei (diverse Öle?)                                                                                          Sprays von St. Bernhardt, von Apotheke Alpirsbach, Marengo, Vets best, NaturaVetal, Reico (Ätherische Öle)

Bei den Ätherischen Ölen ist wichtig für Sie zu wissen: am besten – bedeutet am längsten- wirken: Geraniol, Citronella, Lavendel, Palmarosa, Teebaum und Eukalyptus.
Teebaum und Eukalyptus sind ziemlich stark und es kann zu Hautreaktionen kommen. Bei Katzen diese nicht verwenden! Hier mal ausnahmsweise Wiki, wegen der Liste
https://de.wikipedia.org/wiki/Repellent

Sehr oft genannt und darum erwähne ich es, auch wenn ich es nicht erklären kann, wurde der Tic Clip von Anibio, Bernsteinkette und die EM Kette. Ganz ehrlich - es ist mir egal, wenn nur ein Bruchteil von Hunden davon profitiert und diese dann keine Neonicotinoide, Pyrethroide, Phenylpyrazole und Co in die Umwelt bringen, dann ist es mir eine Erwähnung wert!!!

Ich verstehe nicht mit welcher Ignoranz dagegen geschimpft wird, wenn es doch Hunde gibt, die damit weniger Zecken haben und diese dann keine hochgradig bedenklichen Stoffe auf sich tragen und verteilen. Das ist doch prima!!

Dasselbe gilt für die Anwendung von einer Hochpotenz Ledum. Ich bin selber keine Homöopathin, habe aber eine Vielzahl an Kunden die darauf schwören. Ja wunderbar!!! Schon bin ich raus, muss mich nicht rechtfertigen und erst recht keine Gifte verkaufen. Wunderbar!!

Auch wurden einige Nahrungsergänzer angesprochen. Die meisten beinhalten Vitamin B oder Cistus oder sonst einen Immunmodulator. Ein gesundes Immunsystem ist ganz sicher erstrebenswert.
Ich weiß, das geht weit, aber ich habe bemerkt, dass meinen Texten doch ein paar ganz interessierte Menschen folgen. Für Euch 😊
http://www.infektionsbiologie.ch
https://www.inflammatio.de

Liebe Tierfreunde und Naturliebhaber, wir alle haben das gleiche Ziel. Möglichst unsere Schützlinge vor Gefahren zu schützen. Zecken sind eine Gefahr. Aber nur eine winzig kleine im Vergleich zu so vielem was uns und unseren Hunden geschehen kann. Natürlich sollten wir unsere Hunde schützen, aber wir sollten auch im Auge behalten, was wir alle tatsächlich brauchen und schützen sollten. Die Natur mit all ihrem Leben.

Kampf erzeugt Gegenkampf (Resistenzen). Wir sollten gemeinsam Wege und Mittel finden uns, unsere Hunde und unsere Umwelt zu schützen. Dazu gehört eben auch, dass wir kritisch bleiben. Glyphosat ist durch einschlägige Medien zum Thema geworden. Neonicotinoide weniger, zumindest in Deutschland. Es gibt so viele Stoffe, die zwar ihren Zweck erfüllen, dies aber zu einem sehr hohen Preis. Zwar zahlen wir den noch nicht heute. Aber ganz gewiss eines Tages.
Ich danke allen die Interesse genug hatten um alles das zu lesen. Ich wünsche mir, dass Sie alle weiter beständig Ihre Erfahrungen weitergeben. Haben Sie und Ihre Vierbeiner eine gute Zeit.
Herzlich Ihre Dr. Alexandra Nadig